Vorfahrt beachten: das Elektroauto kommt
von Nikolai Wolfert TU BerlinElektro wird zum Trend. Milliarden mobilisieren Automobilkonzerne um den kommenden Megamarkt nicht zu verpassen. Ein neuer Wettbewerb für grüne Innovationen entsteht. Staaten entdecken längst verlorene Industrialisierungszweige. Unternehmen wie mindset aus der Schweiz werden von ehemaligen VW-Managern gegründet. Das Ziel 1 Million Elektromobile kann unter diesen Bedingungen schneller erreicht werden. Allein PSA Peugeot-Citroen hatte schon vor 15 Jahren über 10'000 Elektromobile auf französische Straßen gebracht. Im grellen Licht der Scheinwerfer schmelzen die mini-Initiativen von Daimler und BMW zu peinlichen Marketing-Events dahin. BMW plant gerade mal 500 Stück zu produzieren. Bestehen Blokaden im industriellen Denken?
Lange wurde eine falsche Industriepolitik von deutschen Unternehmen geführt. Für ihre Kunden, Mitarbeiter und die Umwelt war das Irrsinn. Es deutet vieles darauf hin, dass Innovationen bei Elektromobilität lange systematisch verhindert oder verborgen wurden. Weil sie lange in den Schubladen der Ingenieursbüros schlummerten, können nun Prototypen schnell aus dem Hut gezaubert werden. Das ökologische und soziale Desaster in der Automobilindustrie hat die Automobilindustrie selbst zu verantworten.
Zu spät kommt der "Ruck" durch die Industrie. Viel Terrain wurde verspielt. Andere aufstrebende Industrienationen wie China nehmen nun Deutschland den Rang ab. Konsequent werden dort Elektromobile gefördert. In China ist es ein leichtes nach der Computer- und der Photovoltaikindustrie nun auch die Elektromoblität aus dem Boden zu stampfen. Gerade weil in es auch das Zentrum für die weltweite Batterieproduktion von Notebooks und Mobiltelefone ist.
Mit Vehemenz vollzieht sich ein Umdenken bei allen Akteuren. Elektromobilen muss die Vorfahrt bei der technologischen Entwicklungen, finanziellen Investionen und staatlichen Rahmengebungen eingeräumt werden. Nur so kann die Transformation in eine new green industry gelingen.