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Auch Windkraft muss ökologisch verträglich produziert werden

von Franziska Teuscher

Dank der kostendeckenden Einspeisevergütung kommt Bewegung in die Produktion von erneuerbarer Energie. Das ist gut so. Nur so kann sich die Schweiz aus den Fesseln der Atomkraftwerke befreien. Doch für mich ist klar: Auch die Nutzung von Sonne, Wind und Wasser hat ökologische Grenzen.

"Auf den Jurahöhen sind mehr als 230 Windturbinen geplant", war gestern in den Medien zu lesen. Auf dem Marchairuz-Pass im Vallée de Joux wollen die Gemeinden zusammen mit der Stadt Lausanne einen Windpark mit zehn Turbinen errichten. Brisant daran: Dieses Gebiet ist im Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung (BLN) aufgenommen. Das eidgenössische Natur- und Heimatschutzgesetz verlangt die ungeschmälerte Erhaltung der BLN-Gebiete. Soll dieser Schutz nun für die Förderung der erneuerbaren Energieträger geopfert und daher Windparks auch in BLN-Gebieten bewilligt werden?

Für mich ist klar, Windräder haben wie auch neue Hochspannungsleitungen oder neue Strassen in BLN-Gebieten nichts zu suchen. Ich bin froh, dass die Grünen diese Position in ihrem Energiepapier festgehalten haben. Es wäre unglaubwürdig, Windräder zur Produktion von erneuerbaren Energien zuzulassen, während Hochspannungsleitungen nicht toleriert wurden und werden, obschon sie ja auch Strom aus erneuerbaren Energieträgern transportieren. Zum Glück haben auch die Umweltverbände und die Energiewirtschaft bereits 2004 vereinbart, Windparks nur dort zu bauen, wo sie das Landschaftsbild wenig stören und bereits bauliche Beeinträchtigungen bestehen.

Auch wenn ich die Förderung von Sonne-, Wind- und Wasserkraft fordere, will ich nicht die anderen, ebenso berechtigten Anliegen über den Haufen werfen. Daher wehre ich mich gegen die Erhöhung der Grimsel-Staumauer, weil dadurch einmalige national geschützte Moorvegetation unwiederbringlich verschwinden würde. Ich bin vielen Kleinwasserkraftwerken gegenüber skeptisch eingestellt, weil damit den Fischen das Wasser und damit ihre Lebensgrundlage entzogen wird. Und ich bin gegen Windparks in BLN-Gebieten, weil intakte Landschaften für mich zur Schweizer Heimat gehören.

Das ökologisch verträgliche Produktionspotenzial beträgt für die Windenergie laut Umweltorganisationen zwischen 1,5 Milliarden Kilowattstunden und 4 Milliarden Kilowattstunden. In der Schweiz gibt es im Jura, aber auch in den Voralpen und Alpen windgünstige Standorte, die in keinem Landschaftsschutzgebiet liegen. An diesen Standorten lässt sich die Windkraft ökologisch verträglich produzieren. Lassen wir hier neue Windparks entstehen und belasten wir die Landschaftsschutzgebiete von nationaler Bedeutung nicht mit neuen Bauwerken - auch nicht zur Produktion von erneuerbaren Energien.

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